Der aktuelle Stand der Dinge sowie die Historie zur U81 lässt sich recht gut der lokalen Presse entnehmen, zum Beispiel der Rheinischen Post: Artikelreihe RP.
Stadtplaner überschätzen U-Bahnnutzung an Messetagen
Als Planungsgrundlage für eine neue U-Bahnlinie muss zunächst festgestellt werden, ob es überhaupt einen ausreichenden Bedarf gibt. Dieser Bedarf fließt dann in das Genehmigungsverfahren ein, wodurch sich in Summe ein Verkehrswert darstellen läßt, bei dem die Fahrgastzahl die bedeutendste Größe ausmacht.
Stadtplaner gehen davon aus, dass Fluggäste an Messetagen statt mit dem Taxi, dann mit der U-Bahn fahren. Damit ermitteln sie die Basiszahlen für das Vorhaben, ohne Erfahrungswerte einfließen zu lassen.
Am Beispiel der Messeveranstaltung „Euroshop“ im März 2017 lässt sich leicht darstellen, dass die für die Berechnungsgrundlage des Verkehrswertes ermittelten Zahlen aus der Luft gegriffen sein müssen.
Messebesucher entscheiden sich für Komfort
Zur Euroshop fahren jeden Morgen tausende Fahrzeuge über die Stockumer Kirchstraße zur Messe. Sie fahren zum Eingang Messe-Ost, lassen dort ihre Gäste aussteigen, um dann wieder umzukehren. Der Eingang Ost ist mit einem Fußweg von ca. 350 m bestens an die U-Bahnlinien U78 und U79, zum Hbf. oder der Innenstadt angebunden. Dennoch entscheiden sich viele Messegäste für ein Taxi oder einen Fahrdienst.
Diese Messebesucher entscheiden sich für ein Kfz, dass ihnen mehr Komfort bietet und nehmen „stop and go“ in Kauf, so dass die Fußgänger von der Haltestelle zum Messeeingang z.T. sogar schneller ihr Ziel erreichen.
Allein an diesem Beispiel lässt sich leicht aufzeigen, dass man nicht davon ausgehen kann, dass Messegäste das Angebot der U81 annehmen werden, womit die Stadtplaner Düsseldorfs zum wiederholten Male eine Geisterbahnstrecke planen, die bei genauer Betrachtung niemals genehmigt werden dürfte.
Text: Thomas von Wriechen, Harald Schmidt
Bilder: Thomas von Wriechen
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